Julian Salmonn erneut auf dem Podium beim PWA Worldcup auf Teneriffa
Gunsails Teamrider Julian Salmonn beim Windsurf World Cup auf Teneriffa erneut auf Podiumsplatz
5 Jahre mussten die Windsurf Fans auf Teneriffa auf ihren Heim-World-Cup warten, denn 2019 wurde der letzte Event, bedingt durch Corona und fehlende Sponsorengelder, auf der Sonneninsel ausgetragen. Anfang August war es dann endlich soweit: die Organisatoren stellten am beliebten Strandabschnitt von El Cabezo eine nahezu perfekte Infrastruktur für einen World Cup bereit und die Weltelite der beste Windsurfer war für eine actiongeladene Woche angereist.
Das Starterfeld war mit 46 Fahrern top besetzt. Für Salmonn bedeutete der Event, nicht zuletzt nach seinem hervorragenden 2. Platz in Pozo/Gran Canaria im letzten Monat, dass er sich plötzlich in der Rolle des Favoriten auf den Eventsieg an seinem Heimatspot wiederfand.
In den ersten Runden zeigte Salmonn, dass er mit dieser Situation hervorragend umgehen kann. Wie kein anderer kennt er den Spot vor seiner Haustür und beweist mit viel Erfahrung und einer perfekten Wellenauswahl wie man in Cabezo das Publikum und vor allem die Judges beeindruckt. Spielerrisch gelingen ihm komplexe Manöver in den höchsten Wellen und die Judges verteilen Bestnoten.
In der 3. Runde erreichte Salmonn mit 20,16 Punkten die höchste Wertung des gesamten Events und zog damit ins Halbfinale ein. Auch hier setzte er sich gegen den ehemaligen Weltmeister Ricardo Campello aus Venezuela durch und stand damit mehr als verdient im Finale der ersten Runde. Seine Gegner im Finale, in dem 4 Windsurfer gleichzeitig gegeneinander antreten, waren mit Marc Paré, Victor Fernandez und Liam Dunkerbeck ausschließlich Spanier. In dem hochklassigen Finale beeindruckte Salmonn erneut mit sehr stylischen Wellenritten, musste sich jedoch der Sprunggewalt von Paré geschlagen geben. Dieser zeigte gleich mehrfach einen doppelten Vorwärtsloop und erzielte so eine Sprungwertung mit der er als Sieger vom Wasser kam. Damit waren die ersten 3 Plätze der sogenannten Single-Elemination (1. Wertungsrunde) wie folgt vergeben: 1. Marc Paré, 2. Julian Salmonn, 3. Victor Fernandez.
Wenn die Bedingungen im festgelegten Zeitfenster von 7 Tagen es zulassen, wird in allen Kategorien eine 2. Wertungsrunde (Double-Elemination) ausgefahren. Hier haben dann alle Fahrer erneut die Chance ihre Platzierung aus der ersten Runde zu verbessern. Ausschließlich die besten 4 Fahrer aus der ersten Runde sind gesetzt und müssen ihre Platzierungen jeweils bestätigen. Das bedeutete für Salmonn, dass er seinen 2. Platz aus der ersten Runde gegen Fernandez bestätigen muss. Wind und Wellen waren allerdings zum Ende der Woche etwas nachlassend, so dass die Situation für alle Beteiligten zu einer Nervenprobe wird. Kann noch eine weitere Runde gefahren werden oder bleiben die erzielten Platzierungen bestehen?
Am letzten Eventtag entscheidet sich die die Wettkampfleitung dann doch für eine komplette 2. Runde und am späten Nachmittag wurde dann endlich der Heat Fernandez gegen Salmonn ausgetragen. Vor den Augen vieler anwesender Windsurf Fans zeigen beide Fahrer auf dem Wasser was den Sport ausmacht. Akrobatische Elemente auf den Wellen wechselten sich mit hohen Sprüngen ab und beide Fahrer zeigen trotz nachlassender Bedingungen ihr ganzes Repertoir. In der letzten Minute des Heats kommen beide in Richtung der Zuschauer auf unterschiedlichen Wellen Richtung Strand gerauscht und das jubelnde Publikum sieht Salmonn als Sieger. Die Judges werten jedoch die Performance von Fernandez minimal besser und damit übernimmt dieser den 2. Platz in der Gesamtwertung. Salmonn belegt nach dieser super knappen Entscheidung den hervorragenden 3. Platz in dem top besetzten Event vor seiner Haustür. Die Damenwertung gewinnt die deutsche Lina Erpenstein und bei den Herren siegt Marc Paré.
Für Salmonn neigt sich ein überaus erfolgreicher Wettbewerbssommer langsam dem Ende zu. Mit dem 9. Platz aus dem Event in Chile im Frühjahr, dem 2. Platz in Pozo/Gran Canaria, dem 3. Platz auf Teneriffa steht er nun auf einem hervorragenden 7. Platz in der Jahresgesamtwertung der weltbesten Windsurfer. Die letzten 2 Events des Jahres und damit die Entscheidung um die Weltmeisterschaft 2024 starten Ende September in Westerland auf Sylt und Anfang November auf Maui/Hawaii.