ÜBERSICHT: Das Rapid ist das No-Cam Freerace Segel von Gunsails, in dem umfangreichen Sortiment der Marke liegt es zwischen dem Freerider Stream und dem Twin-Cam Exceed. Für das Jahr 2020 soll das Gewicht des Rapid gesenkt werden, indem Kevlar-Stripes verwendet werden, um das Profil und die Bewegung der Panels zu kontrollieren, während die Masttasche vergrößert wurde, um das Aufriggen zu erleichtern. Das hier mit einem Select 460cm SDM getestete Rapid lässt sich mit Hilfe der F.R.E.D.-Markierung als Anhaltspunkt leicht einstellen, wobei die Umlenkrolle so ausgerichtet ist, dass unnötige Reibung vermieden wird. Das Achterliek ist auf seiner gesamten Länge sehr loose, verstärkt und mit Minilatten versehen. Danach schließen die beiden unter-schiedlichen Positionen der Schothornösen an, mit deren Hilfe die Kraftüber-tragung variiert werden kann. Auch die unteren Latten rotieren sehr gut, alle sieben Latten sind Tubelatten, was den Eindruck der Detailverliebtheit des Rapid noch verstärkt. Beide unteren Latten sind mit Litzen versehen, überall gibt es Scheuerschutz-Pads, ein gepolsterter Mastprotektor und X-Ply in den gefährdeten Top- und Fußfenstern. Es ist ein gut durchdachtes Produkt, das zum Wechselkurs bei Drucklegung bei knapp über £460,00 liegt. Auf dem Papier sieht es aus, als ob es ein tolles Preis-Leistungs-Verhältnis hat, also lass es uns aufs Wasser bringen und seine Leistung überprüfen.
PERFORMANCE: Die Verwendung der oberen Schothornöse verlängert die Gabelbaumlänge des Rapid auf 209 cm und erhöht die Gabelposition. Dadurch wird bei leichtem Wind eine erhebliche Kraft erzeugt, wobei die moderate Vorliekskurve und die Ausdehnung des Dacron-Vorliekspanels dazu beitragen, die Pumpleistung des Segels zu verstärken. Durch die sanfte Beschleunigung in Händen ist die abgegebene Energie leicht und ausgewogen, so dass das Rapid in einer komfortablen Stellung gelockt werden kann. Es fühlt sich groß und satt an und erzeugt den Drive, um jedes breitere Freeride-Board damit aus-zustatten; dennoch ist auch die Kraftentfaltung leicht und einfach, das Segel atmet gut und zieht in einer angenehmen Weise, um den Fahrer nicht aus der Ruhe zu bringen. Auch über den Trimm des Rapid kann man eine gute Range abdecken, indem das Segel auf F.R.E.D. heruntergezogen wird und die obere Öse für leichte Brisen verwendet wird, oder indem man bei starkem Wind auf die untere Schothornöse wechselt. Der Wechsel zu der mehr innenliegenden Öse macht einen großen Unterschied, die zusätzliche Gabelbaumwinkel und der erhöhte Twist im Achterliek verbessern die Kontrolle und Berechenbarkeit des Segels. Seine Leistung ist einfach abzurufen und erfordert vom Fahrer nur wenig technischen Aufwand, und auch wenn es im Test nicht die reibungslose Effizienz der No-Cam-Slalom-Segel besitzt, so ist es doch mehr als ausreichend für die meisten Freizeit-Heizer. In der Halse können die Geschwindigkeit und das Verhalten des Rapid genutzt werden, um selbstbewusst in die Kurve zu gehen, wobei die Bewegung im Dacron Vorliekspanel dem Segel hilft, im Scheitelpunkt der Halse die Leistung leicht abzubauen, während die Latten weich rotieren. Dieses Verhalten ist auch bei rauer See eine echte Bereicherung, da sich das Segel um den Fahrer herumbewegt und ihm hilft, bequem in seiner Position zu bleiben und Entfernungen zu überbrücken, ohne zu viel Energie zu verbrauchen.
FAZIT: Mühelos zu tunen und mit echter Bandbreite in seinem Fahrstil und seiner Handhabung bietet das Rapid eine ausgezeichnete Allround-Leistung, und bei diesem Preis ist es einfach nicht zu übersehen.