STUDIE ZU VERLETZUNGEN BEIM WINDSURFEN UND WINDFOILEN

In einer neuen Studie sollen die Verletzungsmuster beim klassischen Windsurfen und beim Windfoilen verglichen werden. Dazu sind Surfer aufgerufen, einen Online-Fragebogen zu beantworten.

Dr. Kirsten Thünemann aus Kiel ist Unfallchirurgin, selber aktive Wassersportlerin und Teil der Gesellschaft für Surfmedizin. Sie arbeitet derzeit an einer Studie, bei der sie Verletzungen und Überlastungserscheinungen in den Bereichen Windsurfen und Windfoilen vergleicht. Für die Datenbasis der Studie werden Windsurferinnen und Windsurfer gebeten, einen Online-Fragebogen auszufüllen und ihre Verletzungs-Erfahrungen zu schildern.

Die Umfrage ist in Deutsch, Englisch und Französisch verfügbar, die Beantwortung dauert maximal zehn Minuten.

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Sind Verletzungen beim Foilen anders als beim Windsurfen?

Zum Hintergrund der Studie erzählt Kirsten Thünemann: “Viele Windsurfer berichten mir am Strand immer wieder, dass sie mit der Versorgung ihrer Verletzungen beim Wassersport nicht gut versorgt fühlen - das möchte ich ändern. Gerade durch das Foilen haben sich die auftretenden Verletzungen verändert. So ist die Idee zur Studie entstanden.” Weltweit gibt es noch keine andere Untersuchung dieser Art, die Ergebnisse sollen später auch in den USA veröffentlicht werden. “Da ich häufig in Schilksee unterwegs bin, wo auch die iQFoiler am Olympiastützpunkt für ihre Wettkämpfe trainieren und sich momentan auf Olympia 2024 vorbereiten, ist das Studienthema wichtig, aktuell und für mich sehr naheliegend.”

Die Annahme, die in der Studie genauer untersucht werden soll, sieht unterschiedliche Verletzungsmuster: “Im Windsurfen kommt es statistisch gesehen am häufigsten zu Distorsionen und Prellungen der unteren Extremität, also der Beine. Wir gehen davon aus, dass es beim Foilen gehäufter zu Schnittverletzungen am Foil kommt. Hier wäre ein wichtiger Ansatzpunkt zur Verletzungsprävention.” Auch die Wirkung von Helmen und Prallschutzwesten steht im Fokus der Studie. Zwar gehen die Mediziner davon aus, dass sie vor Verletzungen schützen, gleichzeitig könnten beispielsweise Helme aber auch dazu führen, dass Gefahrensituationen später erkannt werden. Bei Stürzen mit höherer Geschwindigkeit, wie sie beim Foilen gefahren wird, könne zu extremen Rotationsbelastungen für Knie- und Sprunggelenke führen.

Angelehnt an die am häufigsten beobachteten Verletzungen und Überlastungsschäden möchte Kirsten Thünemann im Anschluss an die Studie Empfehlungen zur Verletzungsprävention aufstellen. Darüber hinaus sollen Übungsprogramme in Zusammenarbeit mit den Physiotherapeuten bei Surfmedizin e.V. entworfen werden, die vor den häufigsten Überlastungsbeschwerden schützen sollen. “Ein typisches Beispiel aus dem Wellenreiten ist die sogenannte Surfers shoulder, die durch spezifisches Training therapiert und auch verhindert werden kann”, so Thünemann.