SURF MAGAZIN 1-2 2021 / SEAL 4.7 2021

GUNSAILS | Testbericht Wave Segel Seal Windsurfing Jahrbuch Surf Magazin

Mit spürbar geringerem Gewicht, kürzerer Gabel und weicherem Profil will Designer Renato Morlotti Handling und Neutralität des Seals spürbar verbessert haben. Auf die gewohnten GUNSAILS-Features wie die Trimmhilfe Fred muss man aber nicht verzichten. Das Seal wartet mit sehr moderaten Trimmkräften am Vorliek auf, man trimmt windunabhängig bis zur Markierung, die Anpassung an den Windbereich erfolgt dann in erster Linie über den Gabeltrimm. Das Seal fühlt sich gedämpft und komfortabel an, wirkt aber selbst in den Händen schwerer Surfer (>85 Kilo) auch auf dem 370er Mast nie schwammig. Das Segel stabilisiert sich in der Angleitphase sofort, liegt ausbalanciert in der Hand und entwickelt überdurchschnittlich viel Gleitleistung. Erfreulicherweise entpuppt sich das 2021er Modell sowohl auf der Geraden als auch in Manövern spürbar handlicher als man es aus der Vergangenheit kannte. Auch auf der Welle hat uns das Seal voll überzeugt, bietet es doch noch immer genügend Drive, um auch bei schlappen Bedingungen mit genug Dampf an der Wellenlippe anzukommen, aber jetzt eben auch mehr Neutralität und Leichtigkeit im flachen Trimm, was sowohl für Sideoffshorewellen und Freestyletricks den Einsatzbereich spürbar erweitert.

surf-Fazit: Gleitleistung, Kontrolle, Handling — das GUNSAILS Wavesegel spielt jetzt überall in der Spitzengruppe mit! Derart ausgewogen entpuppt es sich als treuer Gefährte für Starkwind-Freerider, Trickser und Wavesurfer gleichermaßen.

+ Handling, Kontrolle, Fahrkomfort
o nichts
- nichts

WIND SPÉCIAL TEST 2021 / SEAL 4.7 2021

Testbericht Wave Segel Seal Windsurfing Jahrbuch Surf Magazin Wind

Alles auf Top Niveau, außer dem Preis

DESIGN: Das Seal wird nach einigen signifikanten Änderungen 2021 wieder bei Gun Salis zu finden sein. Seine Silhouette ist nun gestreckter durch ein längeres Vorliek (397 cm) und einen kürzeren Gabelbaum (165 cm). Das Profil wird weiterhin von vier Latten gehalten. Die Konstruktion und die Verstärkungen des Seal sind immer noch von demselben hohen Gunsails Standard, aber der Anteil an Square Ply Gewebe hat sich deutlich erhöht und das Gewicht auf der Waage hat sich verringert (3,15 kg). Gunsails meldet sogar das leichteste Segel, das jemals von ihrer Marke vertrieben wurde.

AUF DEM WASSER: Auf dem Wasser bietet das Seal vom Start weg komfortable Leistung um Gas zu geben. Die Kraft kann je nach Spannung des Schothorns eingestellt werden und drückt sich durch gleichmäßigen Zug an der Gabel aus. Das Seal bietet eine gute Wendigkeit am Spot und behält dabei ein weiches und zartes Gefühl. Außerdem bietet es gute Fahreigenschaften. Auch die Stabilität bei starkem Wind ist hervorragend und sorgt für einen breiten Einsatzbereich dieses Segels. In der Welle hat dieses Gunsails Power zur Verfügung, um auf den kraftloseren Abschnitten bei Bedarf Gas zu geben und zu beschleunigen, aber der Vortrieb hört ganz leicht auf, wenn man die hintere Hand öffnet. Das Handling leidet nicht im Vergleich zu den meisten seiner Konkurrenten und wir spüren einen gewissen Fortschritt bei der Nullstellung und der Bewegungsfreiheit. Mit dem Seal in der Hand fühlt man sich in seinen Möglichkeiten, Turns im tiefsten Teil der Welle mit Kraft oder Finesse zu verbinden und große Tricks auszuführen nicht eingeschränkt. Nur die Reaktivität wurde von den anspruchsvollsten Fahrern unseres Teams in diesem Punkt als weniger direkt eingestuft. Aber es ist auch das Gegenstück zur Smoothness, die andere schätzten.

FAZIT: Schon letztes Jahr hat Gunsails mit dem Seal einen Schritt nach vorne gemacht und die neue Version des radikalsten Wavesegels im Sortiment des Versandhandelsspezialisten bewegt sich weiter in die richtige Richtung. Das Seal 2021 behält seinen breiten Einsatzbereich bei, gewinnt aber an Leichtigkeit und Bewegungsfreiheit in den Händen sowie an Neutralität. Das Preis-/Leistungsverhältnis ist sogar noch schmeichelhafter.