PWA Windsurf Julian Salmonn

Jul 09 - Jul 17 2022 Gran Canaria PWA Windsurf Worldcup


TAG 1 / SAMSTAG

Der PWA World Cup auf Gran Canaria ist in den letzten Jahren immer ein beständiger Lieferant von Wind, Wellen und jeder Menge Windsurf Action gewesen. Nach der „Corona-Pause“ sieht es für dieses Jahr erstmals nach einer eher wackeligen Windvorhersage aus. Der Event beginnt, wie immer, am ersten Tag mit der Einschreibung. Bei dieser Pflichtaufgabe mussten alle Fahrerinnen und Fahrer bereits richtig schwitzen. Bedingt durch die aktuelle Wetterlage gab es bereits am Vormittag Temperaturen um die 30 Grad Celsius. Auffällig ist, das auf Gran Canaris stets sehr viel Nachwuchs-Talente am Wettbewerb teilnehmen. So ist auch in diesem Jahr der Zelt bei der Einschreibung voll und die Stimmung, trotz der Windvorhersage, wie in Spanien üblich, laut und sehr familiär.
Im Zelt wurden die ersten Fotos geschossen und draußen am Strand bereits erste Interviews geführt.


PWA Windsurf Julian Salmonn


TAG 2 & 3 // SONNTAG & MONTAG

Der 2. und 3. Tag waren für mich die Tages des Wartens. Die Bei den vorherrschenden Bedingungen wurden zunächst die Juinoren-Wettkämpfe ausgetragen. Es ist erstaunlich wie das Niveau auch hier von Jahr zu Jahr besser wird, insbesondere die hier lebenden Fahrerinnen und Fahrer nutzten ihren Heimvorteil und lieferten den Zuschauern eine beeindruckende Vorstellung.
In dieser Zeit habe ich versucht so wenig wie möglich in der direkten Sonne und am Strand zu sein und die Tage durch Stretching und ein leichtes Fitnessprogramm sinnvoll zu füllen.


PWA Windsurf Julian Salmonn


TAG 4 / DIENSTAG

Heute war zunächst das Frauenfeld gefordert. Nach spannenden Heats nutzten die Moreno-Twins erneut ihren Heimvorteil und fuhren bis ins Finale, welches Iballa für sich entscheiden konnte. Für das Männerfeld bedeutete das zunächst erneut ein Tag zum Abwarten. Am Nachmittag kam es dann noch zu erhofften Start des Hauptfeldes. Da ich aufgrund meiner guten Ausgangsplatzierung in der 2. Runde gesetzt war musste ich die 1. Runde abwarten und dann auch noch die ersten Heats der 2. Runde. Als ich dann am Abend entlich auf dem Wasser war, wurde der Heat aufgrund der nachlassenden Bedingungen und der ausbleiben Wellen doch nicht mehr gestartet. Damit musste ich meine Wettkampfanspannung mit in den Abend nehmen und bestmöglich für den nächsten Tag kompensieren.
Zu den täglichen Aufgaben gehört in Pozo auch immer die Sicherung des Materials am Strand, häufig müssen die reichlich vorhandenen Stein zusätzlich aushelfen.


PWA Windsurf Julian Salmonn


TAG 5 / MITTWOCH

Unerwartet hat sich die Vorhersage verbessert und das Hauptfeld wurde gestartet. Mein Heat gegen Takuma Ishii war in der Heatorder nun direkt am Anfang und ich ich musste sehr aufmerksam das Geschehen und die Ansagen der Wettkampfleitung verfolgen um rechtzeitig alles bereit zu haben und vor allem selber konzentriert am Start zu sein.
Als es dann endlich losging habe mich nach einigen kurzen Testfahrten für die Kombination Bruch-Board Madness (88 L) und das Seal 4,7 entschieden. Für die herrschenden Bedingungen war die Materialwahl 100 %tig passend. Mit einem Backloop und einem Pushloop sowie zwei soliden Wellenritten konnte ich den Heat gewinnen und in die nächste Runde einziehen. Der Backloop (einfüßig & einhändig) wurde mit 7,0 Punkten bewertet und ist bis jetzt der höchste Wert für diesen Sprung im Wettbewerb.


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TAG 6 / DONNERSTAG

Heute stand für mich mein Achtelfinal-Heat gegen Marc Paré an. Marc ist nicht nur ein herausragender Fahrer auf der Tour sondern gehört auch zu meinen sehr guten Freunden. Damit ist ein Heat gegen ihn immer eine doppelte Herausforderung. Beim Warm-Up passten die Bedingungen sehr gut erneut für das Seal 4,7 und das 88 l Board. Ein kurzes Windloch zu Beginn des Heats, in dem 2 Sprünge und nur 1 Welle gezählt wurden und insgesamt die Heat-Dauer auch auf relativ kurze 14 min begrenzt wurde, erweiterte sich allerdings zu deutlich nachlassendem Grundwind. Leider habe ich zu spät das Board (auf ein 95 L Happy) gewechselt um noch die nötigen Punkte einzusammeln. Marc fuhr unterdessen, mit passendem Material von Anfang an, einen sehr soliden Heat und zog somit verdient in die nächste Runde ein. Für mich bedeutete dies leider zunächst das Ende in der Single-Elemination.


PWA Windsurf Julian Salmonn


TAG 7 / FREITAG

Auch heute waren die Bedingungen besser als erwartet. Pozo hat uns in diesem Jahr in den letzten Tagen immer wieder mit guten Bedingungen überrascht. Bis zum Finale konnten alle Heats gefahren werden. Fast alle Fahrer verfolgten die spannenden Heats direkt am Strand. Auch für mich sind diese Heats immer sehr interessant, denn sowohl in der Vorbereitung der Heats sowie insbesondere in der Taktik während der Heats kann man immer interessante Details erkennen. Leider konnte das Finale aufgrund nachlassender Wellen nicht mehr ausgetragen werden. Für morgen ist nun sowohl das Finale im Hauptfeld wie auch direkt anschließend der Start der Double-Elemination geplant.


PWA Windsurf Julian Salmonn


TAG 8 / SAMSTAG

Am heutigen morgen gab es zwar recht stabile Windverhältnisse aber die Wellen waren zunächst eher klein.
Das Finale wurde dann mit einiger Verzögerung gegen Mittag gestartet. Laut Ankündigung sollte anschließend sofort die Double Elemination gestartet werden, daher war ich schon etwas unruhig, schließlich wollte ich in der 2. Runde meine Position noch einmal verbessern. Nachdem die Auslosung bekannt wurde erschien mir dies auch durchaus machbar. Allerdings wurden dann zunächst die Jugendfinals gefahren und anschließend die Double gestartet. Allerdings war ich erst in der 3. Runde gesetzt, so dass ich an diesem Tag nicht mehr fahren konnte.


PWA Windsurf Julian Salmonn


TAG 9 / SONNTAG

Heute wurde die Double fortgesetzt und und ich konnte endlich wieder aufs Wasser. Gegen Antoine Martin hatte ich einen erwartet schweren ersten Gegner, konnte mich aber knapp durchsetzen. Alle Sprünge klappten gut und mit 4,2 hatte ich die richtige Segelgröße gewählt. In der nächsten Runde stand mir dann Dieter van der Eyken gegenüber. Wir teilten uns die Wohnung in Pozo und trainieren ja auch auf Teneriffa häufig zusammen. Auch dieser Heat war knapp, aber mit einer 7er Wertung für die meine erste Welle konnte ich einen Punktevorsprung herausfahren der letztlich den Sieg bedeutete. Mein 3. Heat war dann gegen den Liam Dunkerbeck, der ja hier wohnt und trainiert. Es musste also alles passen, damit ich auch diesen Heat gewinnen konnte. Allerdings steigert sich der Wind im Heat noch einmal und ich hatte mit der ohnehin schon etwas größeren Segelwahl, ich hatte mich wieder für 4,2 endschieden einfach zuviel Power um die Sprünge und Manöver sicher zu stehen. In den nur kurzen 12 Heat-Minuten konnte ich das auch nicht mehr ausgleichen und habe diesen Heat verloren.
Abschließend bedeutet das für mich den 9. Platz im Ranking für diesen Event. Aufgrund der eher kleinen Wellen während des gesamten Wettbewerbs konnte ich meine Stärken im Waveriding nicht zu 100% für mich nutzen, daher bin mit den Ergebnis dann doch zufrieden, obwohl ich sehr gerne noch einige Heats in der Double gewonnen hätte.

Bis zum nächsten mal, euer Julian


PWA Windsurf Julian Salmonn